Krankengeldversicherung für Hausfrauen/Hausmänner: Sinnvoll oder nicht?

Die Krankengeldversicherung ist eine wichtige Absicherung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Falle einer Krankheit ihren Lebensunterhalt weiterhin bestreiten wollen. Doch wie sieht es bei Hausfrauen und Hausmännern aus? Sind sie ebenfalls berechtigt, eine Krankengeldversicherung abzuschließen? Und macht dies überhaupt Sinn? In diesem Artikel möchten wir näher auf die Thematik eingehen und die Vor- und Nachteile einer Krankengeldversicherung für Hausfrauen und Hausmänner beleuchten.

Was ist eine Krankengeldversicherung?

Eine Krankengeldversicherung ist eine freiwillige Zusatzversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung. Sie zahlt dem Versicherten ein Krankengeld, wenn dieser krankheitsbedingt arbeitsunfähig wird und somit keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber hat. Das Krankengeld dient dazu, den Verdienstausfall während der Krankheitsphase abzufedern und die finanzielle Existenz zu sichern.

Relevant für Hausfrauen/Hausmänner?

Im ersten Moment mag es überraschend sein, dass eine Krankengeldversicherung auch für Hausfrauen und Hausmänner relevant sein kann. Schließlich sind sie in der Regel nicht im klassischen Sinne erwerbstätig und erhalten somit auch kein reguläres Gehalt. Dennoch kann eine Krankengeldversicherung in bestimmten Situationen durchaus Sinn machen.

Kinderbetreuung als Haupttätigkeit

Eine der Haupttätigkeiten von Hausfrauen und Hausmännern besteht oft in der Kinderbetreuung. Gerade junge Kinder sind häufiger krank und erfordern eine intensive Pflege. Wenn die Hausfrau oder der Hausmann selbst erkrankt, ist es schwierig, diese Aufgabe weiterhin zu erfüllen. Eine Krankengeldversicherung kann hier finanzielle Unterstützung bieten, um beispielsweise Ersatzbetreuung durch eine Haushaltshilfe zu ermöglichen.

Haushaltsführung und Pflege

Auch die Haushaltsführung sowie die Pflege von Angehörigen sind wichtige Aufgaben von Hausfrauen und Hausmännern. Wenn sie selbst krank werden und diese Tätigkeiten nicht mehr ausführen können, kann eine Krankengeldversicherung dabei helfen, eine Haushaltshilfe oder eine ambulante Pflegekraft zu finanzieren. Dies entlastet die Familie und sichert gleichzeitig die Versorgung der Angehörigen.

Wer eine braucht und wie sie funktioniert | Krankentagegeld

Finanzielle Gründe

Darüber hinaus können auch finanzielle Gründe eine Rolle spielen. Hausfrauen und Hausmänner haben in der Regel kein eigenes Einkommen und sind somit stärker von möglichen Verdienstausfällen betroffen. Eine Krankengeldversicherung kann hierbei helfen, die finanzielle Lücke zu schließen und den gewohnten Lebensstandard auch während einer Krankheitsphase aufrechterhalten zu können.

Nachteile einer Krankengeldversicherung für Hausfrauen/Hausmänner

Natürlich gibt es auch Nachteile, die bei der Entscheidung für oder gegen eine Krankengeldversicherung berücksichtigt werden sollten.

Kein direkter Lohnersatz

Da Hausfrauen und Hausmänner kein reguläres Gehalt erhalten, gibt es auch keinen direkten Lohnersatz, den eine Krankengeldversicherung auszahlen könnte. Das Krankengeld bezieht sich in der Regel auf das zuletzt erzielte Einkommen vor der Arbeitsunfähigkeit. Da dieses bei Hausfrauen und Hausmännern oft nicht gegeben ist, fällt auch das Krankengeld entsprechend geringer aus.

Hohe Kosten

Eine Krankengeldversicherung ist nicht kostengünstig und kann je nach Anbieter und Tarif hohe Beiträge mit sich bringen. Hausfrauen und Hausmänner müssen daher genau abwägen, ob sie die Kosten für eine solche Versicherung tragen möchten und ob der Nutzen die finanziellen Aufwendungen überwiegt.

Fazit

Die Entscheidung für oder gegen eine Krankengeldversicherung für Hausfrauen und Hausmänner ist individuell zu treffen. Es gibt durchaus Situationen, in denen eine solche Versicherung Sinn macht und finanzielle Sicherheit bieten kann. Insbesondere wenn Kinderbetreuung, Haushaltsführung oder Pflege von Angehörigen die Hauptaufgaben sind, kann eine Krankengeldversicherung eine wertvolle Absicherung darstellen. Dennoch sollten die Kosten und der potenzielle Lohnersatz sorgfältig abgewogen werden, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

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